Mit Kögel Werkstoff- und Materialprüfsysteme GmbH wird die Tradition Louis Schoppers und des Unternehmens Werkstoffprüfmaschinen Leipzig hinsichtlich Qualität, Zuverlässigkeit, Lebensdauer sowie bezüglich der kundenorientierten Entwicklung, Fertigung und Betreuung von Prüfsystemen fortgesetzt.
Die WPM hatte eine wechselvolle Geschichte. Aber ob Louis Schopper, VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig oder WPM Werkstoffprüfmaschinen Leipzig GmbH, eines stand immer im Mittelpunkt: mit innovativen Ideen Prüfmaschinen herzustellen, die genau auf die Anforderungen der Kunden abgestimmt sind.
Das Unternehmen hat seine Wurzeln in dem vom Mechaniker Louis Schopper am 11. August 1881 in Leipzig gegründeten Handwerksbetrieb. Anfänglich wurden Waagen für die Textil-, Papier- und Getreide-Gewichtsbestimmung hergestellt.
Ab 1890 wurden die ersten Festigkeitsprüfmaschinen ausgeliefert. Das Sortiment wurde mit den Jahren enorm erweitert und umfasste die Entwicklung und den Bau von Werkstoffprüfmaschinen und -geräten für die Untersuchung von Metallen, Gummi, Textilien, Papier und Getreide. Ein wesentlicher Teil entfiel auf die Produktion von Festigkeitsprüfern bis zu 10 Tonnen Prüfkraft.
Auch die Anzahl der Arbeitskräfte nahm stetig zu: bei Unternehmensgründung waren 8 Gehilfen beschäftigt, 1918 bereits 250 Mitarbeiter tätig und 1935 war die Zahl der Beschäftigten auf rund 450 angestiegen. Die Schopper-Erzeugnisse aus Leipzig zeichneten sich durch Qualität und Zuverlässigkeit aus, was zu steigender Nachfrage führte.
Während des 2. Weltkrieges wurde das Werk zu über 50% zerstört. Nach 1945 wurden die Produktionsstätten notdürftig wieder hergestellt. Das Unternehmen wurde enteignet und in eine sowjetische Aktiengesellschaft umgewandelt. Bis 1952 wuchs die Mitarbeiterzahl auf über 1000 an; über 75% des Produktionsvolumens entfiel auf Neuentwicklungen. Das Sortiment wurde um Festigkeitsprüfmaschinen bis zu 1500 Tonnen Prüfkraft erweitert. Neuentwickelt wurden auch Maschinen zur dynamischen Prüfung von Materialien. Die Produktpalette wurde komplettiert mit Härteprüfgeräten und Pendelschlagwerken. Prüfmaschinen für Gummi-, Textil- und Papierprüfungen rundeten das Erzeugnissortiment ab.
Am 4. Juni 1952 wurde das Unternehmen verstaatlicht und firmierte unter dem Namen "VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig". Schwerpunkt der Produktion in den Folgejahren waren Zugfestigkeitsprüfmaschinen und die Palette der Härteprüfer, Pendelschlagwerke und Druckfestigkeitsprüfmaschinen. Die Maschinen bewährten sich durch hohe Qualität in zahlreichen Ländern der Erde und begründeten den guten Ruf der Firma. VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig entwickelte sich zum größten Prüfmaschinenproduzenten im Ostblock. Mit Beginn der 1980iger Jahre wurde das Lieferprogramm um die Produktlinie "Servohydraulische Prüftechnik" für dynamische Untersuchungen und für Lebensdauertests erweitert. Damit entsprach WPM Leipzig nicht nur den neuesten technologischen Entwicklungen sondern auch den Anforderungen des Marktes und den wachsenden Ansprüchen der Kunden. Mit dieser Technik gelang es der Firma den hohen Ansprüchen bei der maßgeschneiderten Erfüllung von Kundenwünschen gerecht zu werden.
Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten erfolgte 1990 mit viel Engagement und Mut die Umwandlung des Betriebes in eine Kapitalgesellschaft. Die Struktur des Unternehmens "Werkstoffprüfmaschinen Leipzig GmbH" wurde den Markterfordernissen angepasst. Die Produktpalette wurde gestrafft und schrittweise die bewährten Erzeugnisse unter Einbeziehung des Know-hows hochspezialisierter Kooperationspartner wie z.B. Bosch-Rexroth, MOOG und GTM modernisiert und weiterentwickelt. Mit den Erfahrungen der Spezialisten des Unternehmens und den neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten, speziell bei der Beschaffung hochwertiger Elektronik, gelang es die vielfältigen Kundenwünsche zu erfüllen. Mit einer umfassenden Betreuung der Anwender und einem professionellen Service wurde eine bewährte Tradition des Unternehmens fortgesetzt.
Im Jahr 2004 fusionierte das Unternehmen mit der TIRA Group und bildete die „TIRA WPM Leipzig GmbH“. Die Fertigungstiefe wurde reduziert und man konzentrierte sich auf die Bereitstellung kundenspezifischer Prüfsysteme.
2006 trennten sich die beiden Unternehmen wieder und von da an arbeitete das Unternehmen eigenständig unter dem Namen „WPM Werkstoffprüfsysteme Leipzig GmbH“. 2008 wurde die IMA Engineering GmbH Gesellschafter. Im selben Jahr übernahm WPM Werkstoffprüfsysteme Leipzig GmbH die Produktpalette von EPL Egenolf Prüftechnik Leipzig, einem auf Automobiltechnik spezialisierten Prüfmaschinenhersteller.
In den Jahren danach bestand das Kerngeschäft aus der Entwicklung, Fertigung und Betreuung hydraulischer Prüfsysteme speziell für dynamische Werkstoff- und Bauteilprüfungen. Großen Raum nahmen dabei die Sondermaschinen ein. Ergänzt wurde das Sortiment durch statische Universalprüfmaschinen, Federprüfmaschinen und Pendelschlagwerke. Zum Leistungsspektrum zählten neben der Modernisierung älterer Prüfmaschinen selbstverständlich auch der Service inklusive Wartung der Maschinen, Lieferung von Ersatzteilen, Reparatur und Werkskalibrierung der von WPM Leipzig gefertigten Erzeugnisse.
Nachdem das Unternehmen im August 2019 Insolvenz anmelden musste, fand sich mit Kögel Werkstoff- und Materialprüfsysteme GmbH ein Unternehmen, was die Produktpalette der WPM fortführt und Kunden mit WPM-Prüfmaschinen weiter Service und Ersatzteile zur Verfügung stellt.